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1. Das Deutsche Reich - S. 277

1901 - Langensalza : Beyer
14. Das westelbische Tiefland. 277 Wo liegt die grohe Heide Niedersachsens? Die große Heide Niedersachsens breitet sich zwischen Elbe, Aller und Weser aus. Sie erstreckt sich von dem Waldgebiete der Göhrde ununterbrochen in nordwestlicher Richtung bis in die Gegend von Bremen und Stade. Inwiefern gehört diese Gegend zu den Heidegebieten? Die große Heide Niedersachsens ist eine niedrige Hochebene, die sich fast unabsehbar ausdehnt und die den größten Teil des Jahres in ein düsteres Grau gekleidet ist. Die unscheinbare Heidepflanze, die der ganzen Landschaft ihren Namen gegeben hat, überzieht weite Strecken und verleiht der Natur ein ernstes und strenges Aussehen. Eingestreut in den Heide- teppich findet sich jedoch noch manches andere Pflcinzchen. Da schmiegt sich ge- nügsam der immergrüne Heideepheu an den Boden an und überzieht das Nackte und Kahle mit einem dichten, grünen Teppich. Über die Abgründe, die das Torfmoos trügerisch verdeckt, klettert die Moosbeere, deren rote, wohlschmeckende Beeren gar leicht den Unkundigen dazu verlocken, den unsicheren Boden zu betreten. Aus dem Gestrüpp des Heidekrauts hervor lugen das rosen- rote Heideröschen und das goldgelbe Sandröschen, die Schwestern des Edelweiß der Alpen. Da leuchtet weiter die goldgelbe Blüte des Besen- stranchs uns entgegen, der in der weiten Einsamkeit dem Heidepslänzchen Gesellschaft leistet. Wo aber ein Fleckchen von der Heide und ihren Schwestern frei gelassen worden ist, da hat sich die Renntierflechte festgesetzt. Mit ihren aschgrauen, mannigfaltig verzweigten Stämmchen und Stempelchen bedeckt sie den graueu Saudboden. Aus dem weiten Heidemeer ragen hier und da einzelne dunkle Gestalten empor, deren Kegelform uns an die Pyramiden der Wüste erinnert. Es sind Wacholderbäume, die wie eine sestgeschlossene, steife Masse ohne Gliederung erscheinen. In diesem Walde von Heidepflanzen. Besenstrauch und Wacholder herrscht ein geschäftiges Leben und Treiben. Überall ist ein wunderbares Summen und Surren, Schwirren und Tummeln bemerkbar. Es rührt von den zahllosen Insekten her, die in der Heide gastliche Aufnahme gefunden. Millionen von Bienen durchschießen pfeilschnell die Luft, umschwärmen die rosenroten Blütenglöckchen der Heidepflanzen oder die goldgelben Blüten des Besenstrauchs; saugen rastlos den süßen Nektar und kehren dann schwer- beladen in ihren Stock zurück. Aber nicht Bienen allein beleben die Heide. In zahlloser Menge slattern prächtige Blünlinge und Feuerfalter von Blume zu Blume und nippen gleich den Bienen von dem köstlichen Naß der Blüten. Buntschillernde Libellen gaukeln im Sonnenschein; Grillen und Heimchen singen ihre Weisen; brauuslügelige Heuschrecken hüpfen surrend über den Sandboden. Grün und grau gepanzerte Sandlaufkäfer eilen über den Heide- boden und suchen Beute; in flachen Sandgruben lauert der Ameisenlöwe den emsigen Ameisen auf, und unter dem Heidekraute hat die blutgierige Erdspinne ihre Netze ausgespannt, um die houigbeladeuen Bienen zu fangen. In den Wacholderbüschen aber nistet die Heidelerche, während unter den Büschen die Hasen eine Zufluchtsstätte finden.

2. Das Deutsche Reich - S. 296

1901 - Langensalza : Beyer
296 Hi. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. Wie kommt es, daß das Wattenmeer zwischen der Küste und den Inseln so seicht ist? Ter Boden des Wattenmeeres ist ehe- maliges Land. Der Boden war früher ebenso hoch als die Küste. Tie Fluten des Meeres haben aber das Land zum Teil abgespült, so daß es jetzt vom Wasser bedeckt ist. Welches Aussehen zeigt das Wattenmeer zur Ebbezeit? Eine graue Fläche breitet sich vor uns aus, teils Sand, teils fetter Schlick, in dem die Sonne sich spiegelt. Keine Spur von Pslanzenwnchs; nur Haufen von Algen (Vorzeigen!) oder Seegras liegen hier und dort zerstreut umher. Das Wasser strömt in zahlreichen Prielen (Furcheu zwischen den Sandbänken die Fortsetzungen der Ströme) der Mitte zu. Einzelne Schisse, die von der Ebbe überrascht wurden, liegen ruhig da. Schweigsam lasse» sich Scharen von Strandvögeln auf dem Meeresboden nieder. Da erblicken wir die Silbermöve mit dem weichen Gesieder und dem grauen Kopfe, die kleine Seeschwalbe mit den zierlich geschweiften Flügeln, die rotbeinigen Austernfischer, die Tüten und die Regenpfeifer mit dem goldenen Kragen am Halse. Allerlei Getier ist vom ablaufenden Wasser überrascht worden. Ängstlich laufen Krebse hin und her, um in irgend welcher Spalte Schutz, zu finden; auf dem feuchten Sande und Schlamme wimmelt es von Würmern und klaffenden Muscheln. Da findet sich auch der Mensch ein, um an dem Raubzuge teilzunehmen. Kinder und Frauen sammeln Muscheln u. dergl., während die kräftigen Fischer ihre Körbe und Netze auswerfen, um Krabben. Krebse und allerlei Fische zu fangen. Dann und wann eilt ein Fußgänger über das Watt, um von einer Insel zur aitderu zu kommen; ja zuweilen fährt sogar ein Wagen über den bloßgelegten Meeresgrund dahin. Inwiefern bildet das Wattenmeer für die Schiffahrt eine große Gefahr? Die Schiffe können sehr leicht auf den Grund geraten, von den stürmischen Wogen erfaßt und an die Küste geschleudert und so zum Scheitern gebracht werden. Wie hat man wohl diese Gefahren zu mildern gesucht? Um den Schissen den Weg nach der Küste zu zeigen, hat man allerlei Vorsichts- maßregeln getroffen. Man hat z. B. die Fahrrinnen durch allerlei See- zeichen, z. B. durch Tonnen, Stangen, Besen u. dergl. abgesteckt (vergl. die Wegzeichen am Rande der verschneiten Straßen!) An verschiedenen Stellen (Beispiele!) hat man Leuchttürme errichtet, deren helles Licht den Schiffern in dunkler Nacht ein sicherer Führer nach der Küste hin ist. Trotz der mancherlei Vorsichtsmaßregeln, ereignen sich doch noch zahlreiche Schiff- brüche. Um den Schiffbrüchigen Hilfe leisten zu können, sind viele Rettuugs- stationen errichtet worden, von denen Rettungsbote zur Hilfe ausgesandt werden. Wodurch sind wohl die beiden Städte Hamburg und Bremen so groß geworden? Beide Städte weisen eine überaus günstige Lage auf. An dem Unterlaufe eines großen schiffbaren Stromes gelegen, sind sie nicht nur für die großen Seeschiffe zugänglich, sondern sind auch mit dem Innern Teutschlands verbunden. Diese günstige Verbindung mit dem Innern des Reichs wird noch durch zahlreiche Eisenbahnlinien wesentlich erhöht. Dadurch sind die beiden Städte Teutschlands größte Seehandelsplätze geworden.

3. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 4

1887 - Langensalza : Beyer
4 Erster Abschnitt. Die Germanen behaupten im Kampfe gegen die Römer ihre Freiheit. B. Wort- und Sacherklärungen. 1. Elenn, eine Hirschart, die jetzt in Deutschland nur noch an einer Stelle wild zu finden ist, im Forste Jbenhorst, Kreis Memel in Ostpreußen. Das Elenn hat die Größe eines Pferdes, einen sehr kurzen Hals, hohe schlanke Beine und ein gewaltiges, vom Grunde aus schaufelförmiges Geweih. 2. Auerochs oder Ur, eine Rinderart, die jetzt nur noch im Walde von Bia-lowicz in Littanen auf Befehl des russischen Kaisers gehegt wird. Es ist das größte und stärkste in Europa wild lebende «Säugetier. Die Haare des Stiers sind vorn mähnenartig verlängert und geben dem Tiere in Verbindung mit den gewaltigen, zwar kurzen aber dicken, glänzend schwarzen Hörnern ein wildes und trotziges Aussehen. 3. Met, ein Getränk, welches aus Honig und Wasser gemischt und in Gärung versetzt wurde, so daß dasselbe die berauschende Kraft des Weines erhielt. C. Benutzung des Lesebuches. Lesebuch von Gabriel und Snpprian, Ausgabe B. Ii Nr. 4: „Wie es um Christi Geburt in einem deutschen Hause ausgesehen hat." D. Anmerkung für den Lehrer. Das Wort „Germanen" ist jedenfalls ans einer Zusammensetzung von „ger" und „man" entstanden, bedeutet also, „Männer des Ger", Männer des schweren Wurfspieß, im weiteren Sinne Männer des Angriffs, des Kriegssturmes. Ebenso nannten stch nach ihrer gefürchteten Waffe die Saxonen und die Franken. Beispiele der Namenbildung mit ger — Gerhardus, Gerliud, Gerold u. a. m., mit man — Carlman. Norman, Alaman und zahlreiche andere. — Eine eingehende Abhandlung über den Namen „Germanen" ist: „Der deutsche Name Germanen und die ethnographische Frage vom linken Rheinufer. Eine historische Untersuchung von Prof. Dr. Watterich." (Paderborn, F. Schöningh. Preis 2,20 M.) — § 2. Hermann, der Befreier Germaniens. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Im Wesergebirge, dort wo Lippe und Ems ihre Quellen haben, erhebt sich 3/4 Stunden südwestlich von der Stadt Detmold ein 388 m hoher, ziemlich alleinstehender Berg, der aus Sandstein besteht und nach Westen steil abfällt. Auf diesem Berge, der den Namen Grotenburg führt (d. i. „großer Berg"), erhebt sich ein großartiges Denkmal. Aus einem von Säulen getragenen Kuppelbau steht ein gewaltiges ehernes Heldenbild. Die Linke desselben ist auf den Schild gestützt; die Rechte hält das riesige Schwert erhoben. Auf demselben stehen die Worte: „Deutsche Einigkeit meine Stärke, „Meine Stärke Deutschlands Macht Was hat der Held gethan, dem dies herrliche Denkmal gebaut ist, und wodurch hat er sich den Dank der Nachwelt verdient? Er heißt Hermann, und ein deutsches Gedicht singt von ihm:

4. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 202

1887 - Langensalza : Beyer
202 Sechster Abschnitt. Von dem Auftreten Luther's bis zur Beendigung rc. Pferdeställen und Marketenderhäusern gemacht und die Altäre besudelt. Ach Gott! wie jämmerlich steht's auf den Dörfern! Man wandert bei zehn Mellen und siehet nicht einen Menschen, nicht ein Vieh, nicht einen Sperling, wo nicht an etlichen Orten ein alter Mann, eii\ verlassenes Kind oder ein paar alte Frauen zu finden sind. In allen Dörfern liegen die Häuser voller Leichname und toter Tiere, Mann, Weib, Kinder und Gesinde, Pferde, Schweine, Kühe und Ochsen neben- und untereinander, von der Pest und dem Hunger erwürget, voll' Maden und Würmern, und sind von Wölfen, Hunden, Krähen, Raben und anderen Vögeln gefressen worden; denn da ist niemand gewesen^ der sie begraben, beklaget und beweinet hat. So groß ist die Not gewesen, daß die Menschen sich angefallen, geschlachtet und' gegessen haben, daß die Armen in den Schindergruben Stücke von Aas geschnitten, die Knochen zerschlagen und mit dem Marke das Fleisch gekocht, das schon voll Würmer gewesen. (Aus Batkin's „exidium Germaniae“, mit Änderungen und Kürzungen.) <l) Danklied für den Frieden. Gottlob, nun ist erschollen, wer dich betrübt und kränket. Das edle Fried' und Freudenwort, Der druckt ihm selbst den Pfeil Daß nunmehr ruhen sollen Des Herzleids in das Herze Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord. Und löscht aus Unverstand wohlauf und nimm nun wieder Die güldne Freudenskerze Dein Saitenspiel hervor, Mit seiner eignen Hand. Cd Deutschland! und sing Lieder Im hohen vollen Chor. Das drückt uns niemand besser (Erhebe dein Gemüte In unsre Seel' und Herz hinein, Und danke Gott und sprich: Als ihr zerstörten Schlösser ' Herr, deine Gnad' und Güte Und Städte voller Schutt und Stein; Bleibt dennoch ewiglich! Ihr vormals schonen Felder, Mit frischer Saat bestreut, Sei tausendmal willkommen, Jetzt aber lauter Wälder, Du teure, werte Friedensgab'! Und dürre, wüste Heid'; Jetzt sehn wir, was für Frommen Ihr Gräber, voller Leichen Dein Beiunswohnen in sich hab'. Und tapfrem Heldenschweiß 3n dich hat Gott versenket Der Helden, deren gleichen All unser Glück und Heil; Aus Erden man nicht weiß. — (^cttts Herhardt.) Zusammenstellung der wichtigsten Merkstoffe ans Abschnitt Vi }n einer kleinen Tabelle. A. Begründung der Reformation: 1483, 10. November, Geburtstag Luther's. 1505. Luther geht ins Kloster. 1508. Luther in Wittenberg. 1517. Die 95 Thesen gegen den Mißbrauch des Ablaß. 1520. Luther wird in den Bann gethan. 1521. Reichstag zu Worms. (1525. Der Bauernaufstand in Deutschland.)

5. Kleine Geographie für die Hand der Schüler in Volks- und Mittelschulen - S. 38

1910 - Langensalza : Beyer
- 38 — Löwe, Tiger, Strauß, Kondor, Schlangen, Krokodile usw.), und die Menschen haben eine mehr oder weniger dunkle Hautfarbe (Neger). In der gemäßigten Zone sehen wir die Sonne niemals senkrecht über uns. Je größer die Entfernung vom Äquator, desto größer ist auch der Unterschied zwischen Tag und Nacht, und desto länger wird die Dämmerung. Das Jahr scheidet sich in vier Jahreszeiten. Je mehr man sich dein Polarkreis nähert, desto spärlicher und kleiner werden die Pflanzen. Reißende Tiere sind nur selten, den größten Teil der Säugetiere hat der Mensch zu Haustieren gemacht. Die Vögel sind weniger bunt, aber sangreicher, gistige Insekten verschwinden mehr und mehr. Der Mensch ist hellfarbiger. In der nördlichen gemäßigten Zone ist der eigentliche Sitz geistiger Bildung. In der kalten Zone währt der Sommer nur kurze Zeit, der Winter dauert desto länger und ist von großer Kälte begleitet. Unter den Polar- kreisen währt der längste Tag 24 Stunden und nimmt polwärts zu, bis Fig. 18. Eisberge im Nordlicht. Bild aus der kalten Zone. er unter den Polen selbst eine Dauer von 5 Monaten erreicht, worauf eine ebenso lange Nacht folgt. Die langen Polarnächte werden jedoch durch die Dämmerung bedeutend abgekürzt und bisweilen durch die Erscheinung des Nordlichtes unterbrochen. In der kalten Zone herrscht eine Ruhe der Atmosphäre, welche m den gemäßigten Zonen unbekannt ist; es gibt keine Gewitter, keinen Hagel, selten einen Sturm. Die Pflanzen werden immer spärlicher, zwerghafter und unscheinbarer, Moose und Flechten sind vor- herrschend. Auch die Tierwelt schrumpft mehr zusammen und beschränkt sich auf einige wenige Arten (Renntiere). Die Menschen sind klein und unscheinbar und stehen auf einer tiefen Stufe geistiger Bildung (Eskimos). Obschon die geographische Breite eines Ortes sein Klima hauptsäch- lich bestimmt, so ist dies doch nicht allein von derselben abhängig, denn Orte von gleicher Breite haben nicht immer dasselbe Klima. Es tragen zu dieser Verschiedenheit bei: die verschiedene Höhe über dem Meeresspiegel, die größere oder geringere Entfernung vom Meere, die Bodenbeschaffen-

6. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 21

1874 - Langensalza : Beyer
21 Ii. Afrika, der unbekannteste Erdtheil, liegt größtentheils in der heißen Zone. Mit Asien hängt Afrika durch die Landenge von Suez zusammen, und an der Meer- enge von Gibraltar nähert es sich unserm Erdtheile am meisten. Die ganze Südhälfte ist ein ungeheures Hochland, Hochafrika, mit zwei vorspringen- den Gebirgsländern, dem Alpenland v o n H a b e s ch im O. und H o ch- s u d a n mit dem Konggebirge im W. Zwischen beiden liegt das F l a ch- land Sudan. Nördlich von Hoch- und Niedersudan zieht sich die Wüste Sahara vom atlantischen Meere bis zum Nil. Nördlich von derselben am Mittelmeere erhebt sich das A t l a s g e b i r g e; von dem das Hochland von B a r k a nur durch einen schmalen Wüstenstreif abgetrennt ist. Die bedeutendsten Flüsse des Erdtheils kommen von Hochafrika. So der Nil, der aus dem weißen (Bahr el Abiad) und blauen (Bahr el Azrek) zusammengeströmt und auf seinem ganzen Unterlaufe von 300 Meilen gar keinen Nebenfluß erhält. Außerdem merken wir den S e n e g a l, Gambia, Nigir, Saire oder Eongo und Oranjefluß zum atlantischen, den S a m b e s e zum indischen Ocean. Das Klima Afrikas ist das heißeste auf der Erde, das nur an den Küsten durch die Seewinde und in den Tafel- und Gebirgsländern durch die Erhebung des Bodens etwas gemildert wird. In der Sahara können Eier in dem von der Sonne erhitzten Sande gesotten werden. Doch sind die Nächte meist kalt, da die Wärme sehr rasch gegen den wolkenlosen Himmel ausstrahlt. Es giebt nur zwei Jahreszeiten, eine nasse und eine trockene (um den Aequator zwei nasse und zwei trockene). Furchtbare Gewitter eröffnen die Regenzeit, in der die Flüsse regelmäßige Überschwemmungen verursachen und große Seen entstehen, die dann in der regenlosen Zeit wieder austrocknen. Die Pfanzenwelt Afrikas ist eine überaus reiche und mannigfaltige (Affenbrotbaum, Ebenholzbaum, Dattelpalme, Kaffee, Gewürze), die Thier- Welt ebenfalls prachtvoll entwickelt und großenteils dem Erdtheile eigen- thümlich (Löwe, Leopard, Giraffe, Kameel, Elephant, Nashorn, Nilpferd, Zebra, Affen, Strauß, Flamingo, Ibis, Papageien, Krokodil, Schlangen, prachtvolle Schmetterlinge und Käfer, Termiten). Der Mensch gehört indem nördlichen Theile der kaukasischen, in dem übrigen Afrika der Negerrace an. Zum Ehristenthume bekennen sich nur wenige, mehr zum Islam, die meisten sind Heiden. Die Zahl der Be- wohner Afrikas ist unbekannt. Wir betrachten nun noch kurz die wichtigsten Theile Afrikas. 1. Die Länder am Nil. a) Habesch, ein überaus fruchtbares, von einem schönen, kraftvollen und geistig gewandten Menschenschlage bewohntes Land. Hauptstadt Gondar in reizender Lage, 15,000 Einwohner. 1?) Nubien. Die reiche Bewässerung und die tropischen Regen schaffen im südlichen Theile einen üppigen Pflanzenwuchs; das übrige Nubien ist dürr und unfruchtbar. Zahlreiche, zum Theil prächtige Ruinen zeugen von der Bildung der Bewohner im hohen Alterthume. Städte: Dongola, 8000 Einwohner; Chartum am Zusammenfluß des weißen und blauen Nil, 40,000 Einwohner, Hauptsclavenmarkt und Handel mit Elfenbein.

7. Wegweiser zum praktischen Betrieb der Heimatkunde - S. 134

1914 - Langensalza : Beyer
134 Xxii. Die Geschichte der Heimat im Unterrichte. brausten, dann stürzten oft die abgestorbenen Baumriesen krachend zu Boden. Dort vermoderten sie, und junge Bäume wuchsen an ihrer Stelle empor. So wurde der Wald zu einer oft schwer zugänglichen Wildnis. In wald- reichen Gegenden fallen mehr Niederschläge als in waldarmen. Da das dichte Blätterdach die Sonnenstrahlen selten auf den Waldboden fallen ließ, so blieb der Boden lange feucht, und es herrschten häufige Nebel. b) Flüsse. Im Unstruttal? und an den Ufern der Salza breitete sich an manchen Stellen auch Urwald aus. Er war von Wiesen unterbrochen. Dazwischen floß die Unstrut raschen Laufes dahin. In sie ergoß die Salza ihr silberklares Waffer. An der Unstrut gab es noch keine Dämme. Zur Zeit des Hochwassers überschwemmte sie oft das Tal. An den tiefgelegenen Stellen blieb das Wasser lange stehen. Da bildete sich sumpfiges Riedland. Auf diese Weise sind das Gänseried, das Jakobiried, das Gotternsche Ried u. a. entstanden. Häufig bahnten sich die Wogen der Unstrut zur Zeit des Hochwassers ein neues Bett. In den alten Flußarmen wuchsen bald Schilf und Rohr. c) Tiere. Scharen wilder Enten nisteten daselbst. Ihnen lauerte der listige Fuchs auf, der im Bergwalde seine Höhle hatte. In dem fisch- reichen Wasser der Unstrut fand der Fischotter reiche Beute. An ihrem Ufer baute der Biber seine künstlichen Wohnungen. Gegen Abend nahten sich dem Wasser mancherlei Tiere, um dort zu trinken. Aus dem Walde kam vorsichtig nach allen Seiten spähend das Elen. Es war ein riesiger Hirsch mit schaufelfövmigem Geweih. Langsam trottete der gewaltige Ur oder Auerochse zur Tränke. Auf seinem dicken Kopfe saßen zwei kurze aber kräftige Hörner von schwarzer Farbe. Eine zottige Mähne zierte Hals und Brust. Sie gab dem Tiere ein wildes, trotziges Aussehen. In den düsteren Wäldern heulten beutegierige Wölfe. Dort brummte auch der plumpe Bär. In hohlen Bäumen suchte er nach dem süßen Honig der Bienen, die dort ihre Wohnung aufgeschlagen hatten. ä) Feld. Auf dem Homburger Felde, dehnten sich Gersten- und Hafer- breiten aus. Roggen und Kartoffeln kannten unsere Vorfahren in jener Zeit noch nicht. Ein Teil des Ackers war mit Futterkräutern bestellt, während ein großes Gebiet unbebaut da lag. Es bildete Brachland. Man düngte nämlich nicht; deshalb trug der Acker nach einigen Jahren nicht mehr so reichlich. Damit er sich wieder erholen konnte, ließ man ihn mehrere Jahre unbestellt liegen. Die Äcker waren nicht das Eigentum eines einzelnen Besitzers, sondern sie gehörten der Markgenossenschaft. Diese wurde von allen Hofbesitzern gebildet, die am Ufer der Salza und in der näheren Um- gebung wohnten. In jedem Jahre wurde das Land neu verteilt, und jeder Hofbesitzer erhielt einen Teil des Ackers zur Benutzung. e) Herden. Auf den Unstrutwiesen weideten Rinder- und Pferde- Herden. Die Tiere waren aber klein und unansehnlich. In den Buchen- Wäldern, welche die Heilinger Höhen, den Langen Hög und die Gegend um den Pfannenhügel bedeckten, fanden die Schweineherden der Bewohner reiche Nahrung. Gegen Abend wurden die Herden von ihren Hirten in die Um- zäunungen oder in die Ställe getrieben, welche sich bei den Häusern der Bewohner befanden.

8. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 174

1901 - Langensalza : Beyer
174 Vierter Teil. Kurze Erläuterungen etc. Schildpatt, auch Scliildkrot genannt, die Rückenschale der Karett- schildkröte; Schildpatt ist meist braun mit schwarzen Flecken, horn- artig. Südsee-Inseln, Deutsch-Ostafrika, Süd-Amerika. Verwendung: Schmucksachen. Trepang oder Seegurke, eine Meerespflanze, die an den Gestaden der Südsee-Inseln gesammelt und getrocknet wird. Nach China aus- geführt, wo sie als Leckerbissen verzehrt und mit Gold aufgewogen wird. Wolle, das Haarkleid des Schafes. Die feinste Ware ist die Lammwolle. Je nachdem die Schur zum i. oder zum 2. Male geschieht, unterscheidet man einschurige und zweischurige Wolle. Ausfuhrländer : Australien, das Kapland und Süd-Amerika.

9. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 51

1908 - Langensalza : Beyer
5. Die nordischen Gebiete Nordamerikas. 51 deckter Gang, der bei Tage offen ist und nachts durch Eisstücke, die in jeder Wendung des Ganges aufgestellt werden, gegen die Kalte geschützt wird. Durch Steinlampen, die sie mit Seehundsfett füllen, erleuchten sie die Hütte; diese Lampen spenden aber gleichzeitig auch soviel Wärme, daß sie ihre Kleider und Stiefel trocknen können. Wie erwerben die Eskimos ihren Unterhalt? Die Eskimos sind Jäger und Fischer. Auf ihren 4 m langen, aber sehr schmalen (60 cm) Kähnen, die mit Robbenfell ganz überzogen sind, fahren sie auf die Jagd. Mit zwei Ruderschaufeln gerudert, fliegen diese Kähne so schnell im Wasser dahin, daß sie mit Leichtigkeit die Tiere verfolgen und in die Enge treiben können. Speer und Bogen, die sie mit Geschick zu handhaben verstehen, sind ihre Waffen. Im Winter benutzen die Eskimos den Schlitten, der von Eskimohunden, die gezähmten Wölfen gleichen, gezogen wird. Äuf ihren Jagdzügen stellen sie dem Renntier und dem Eisbär, dem Seehund und dem Walroß nach; am umfangreichsten wird jedoch die Seehundsjagd be- trieben. Der Seehund gibt ihnen ja alles, was sie zu ihrem Lebensunter- halte gebrauchen. Fleisch und Tran dienen zur Nahrung; mit deu Fellen kleiden sie sich; aus ihnen bereiten sie ihre Lagerstätten, mit Seehundsfellen bedecken sie ihre Zelte und Kähne. Speck und Tran spenden ihnen Licht und Wärme in den langen, kalten Wintertagen. Aus den Knochen bereiten sie sich mancherlei Werkzeuge. Zusammenfassung: Grönland, die große Eiswüste mit grünem Küstensaum. 4. Bodenkultur und Bodenerzeugnisse. 4. Erzeugnisse. 5. Bodenschätze und Industriezweige. 5. Bewohner. 6. Städte. 7. Handel und Verkehr. Verknüpfung: Wie kommts, daß Canada in seiner Kulturentwicklung hinter der nordamerikanischen Union zurückgeblieben ist? 1. Inwiefern hat Canada in seiner Kulturentwicklung mit der Union nicht Schritt gehalten? a) Die Bodenkultur wird in sehr geringem Maße betrieben; kaum % der gesamten Bodenfläche wird zum Ackerbau benutzt. d) Der Bergbau ist nur gering entwickelt; ein großer Teil der Boden- schätze wird noch nicht abgebaut. Rückblick und Zeichnung. Die nordischen Gebiete Nordamerikas. (Canada und die Inselwelt des Eismeeres.) A. Canada. 1. Lage und Ausdehnung. 2. Bodenform. 3. Flüsse und Seen. 1. Lage der Inselwelt. 2. Glieder der Inselwelt. 3. Klima. B. Die Inselwelt des Eismeeres.

10. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 128

1908 - Langensalza : Beyer
128 Afrika, prächtige Lianen umschlingen die Banmriesen. ranken von Baum zu Baum und verweben Stämme und Kronen zu einem undurchdringlichen Dickicht. „In dieser urgewaltigen Baumwelt herrscht ein bewegtes Leben und Treiben. Affen von verschiedener Größe und Farbe klettern in den dunklen Baumkronen umher, und durch das dichte Gezweig hüpfen zahllose in allen Farben schimmernde Vögel. Dort hüpft die stahlblaue Glanzdrossel ge- schäftig von Ast zu Ast: aus dem dichten Dorngebüsch leuchtet die karminrote Brust des Würgers; hoch auf den Wipfeln sitzt der Nashornvogel und läßt sein eintöniges Geschrei erklingen; dazwischen schallt das Rucksen der Erdtauben, das wilde Kreischen der Papageien und das Hämmern der Spechte. Am Boden sucht der kleine Webervogel Gras und Wolle, um sein künstliches Nest zu bauen. In den Wipfeln haben Geier und Adler ihre Horste aufgeschlagen und ziehen von dort zur Jagd aus; blaugraue Sperber streifen über die Lichtungen; Eulen und Kauze huschen durch die Zweige; Bienenfresser lauern auf niedrigen Ästen auf Beute; Eisvögel jagen nach Insekten und Finken, Goldammern, Lerchen, Bachstelzen, Drosseln und Meisen singen und lärmen nach Herzenslust. Über den Boden jagt der Wolf und verfolgt die geängstete Antilope; der kleine blasse Fuchs schleicht vorsichtig durch das Gestrüpp und lauert auf Beute; Panter und Leopard stellen den Tieren des Waldes nach; Springmäuse und Ratten durchwühlen den Boden; Stachelschweine laufen rasselnd durch den Wald; da durchbricht der Elefant das Dickicht des Waldes und bahnt sich den Weg zur lichten Waldwiese; dort verteidigt sich der mächtige Büffel gegen den blutgierigen Löwen, und das wilde Schwein kämpft tapfer mit der Hyäne. Unter allen Büschen raschelt es von Eidechsen, im hohen Grase schleichen Schlangen, in den Lachen quakeu Frösche und in den Sümpfen kriechen Schildkröten. Prachtvolle Purpurkäfer schwirren um Mimosen, schillernde Sandkäfer tummeln sich auf dem Sande; Lauf- käser durchirren die Gräser und Wasserkäfer tanzen zu Hunderten in den Lachen; Gold wespen durchschwirren die Luft; buntschillernde Schmetter- linge umgaukeln die Blumen und Termiten und Heuschrecken aller Art hüpfen und fliegen umher". Auch die weiten Savannen im Innern des Sudans haben eine mannigfaltige Pflanzen- und Tierwelt aufzuweisen. Die Steppe gleicht einem reifen Getreidefelde; fast allerwärts ist sie mit manneshohen Gräsern bedeckt; an verschiedenen Stellen werden diese sogar so groß, daß Giraffen nur mit dem Kopfe herausschauen. Auf den weiten Grasebenen sind Bäume in Gruppen und Hainen verstreut. Da bildet die Gummiakazie lichte Wal- düngen, und erfüllt mit ihren balsamischem Dufte die Luft; zu ihr gesellt sich die Sykomore und der gewaltige Boabab oder Affenbrotbaum, dessen hohler Stamm einen Durchmesser von 7 m erreicht und der seine dicken Äste nach allen Seiten aussendet und seine Krone mehr als 46 m steigen läßt. Dazwischen sind lichtgrüne, fleischige Euphorbien bis zu Baumhöhe aufgerichtet und die schlanke Ölpalme bildet weite Bestände. In dem ausgedehnten Grasmeere weiden zahllose Herden von Rindern, Schafen, Kamelen und Ziegen, die sich des Abends in den von Dornenhecken umschlossenen Hürden sammeln. Schön gezeichnete Esel und gefleckte Giraffen, flinke Gazellen und
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